Chile: Eilaktion zu Moisés Órdenes ist erfolgreich!

Polizeieinsatz mit Wasserwerfern bei einer Demonstration in Santiago am 4. November 2021

Beitragsbild: © Esteban Felix / AP / pa

Am 24. Februar 2023 ordnete ein Gericht in einer Anhörung die Wiederaufnahme der Ermittlungen gegen die sieben Polizist*innen an, die am Angriff auf Moisés Órdenes beteiligt gewesen waren und zuvor von den strafrechtlichen Ermittlungen ausgeschlossen worden sind. Die anhängigen Untersuchungsverfahren werden nun durchgeführt. Die Ermittlungen werden mindestens die nächsten 90 Tage andauern.

Historie dieses Beitrags:

Es ist auch beunruhigend, dass die Angeklagten bei einer so unmenschlichen Tat, die von Tausenden von Menschen live im Fernsehen mitverfolgt wurde, sogar versuchten, den Angriff zu rechtfertigen, indem sie dem Opfer selbst die Schuld gaben.

Amnesty International hat sich an die für den Osten Santiagos zuständige Staatsanwaltschaft gewandt, um sie zu bitten, die Ermittlungen im Folterfall Moisés Órdenes wieder aufzunehmen.


 

29 Jan 2023

Moisés Órdenes wurde am 21. Oktober 2019 während einer friedlichen Demonstration auf der Plaza Ñuñoa von einer Gruppe von Polizist:innen angegriffen. Drei Jahre nach den Ereignissen beschloss die Staatsanwaltschaft

der östlichen Metropolregion, die Ermittlungen einzustellen und die strafrechtliche Verfolgung von sieben der dreizehn Carabineros, die in den Angriff verwickelt waren, der sogar live von einem Fernsehsender übertragen wurde, nicht weiter zu verfolgen. Die Familie und die Anwält:innen von Moisés behaupten, dass keine Ermittlungen durchgeführt wurden und dass die Untersuchung bei weitem nicht erschöpfend war. In Anbetracht dieser Situation hat Amnesty International heute eine globale Eilaktion an die Staatsanwältin der Region Eastern Metropolitan, Lorena Parra, gerichtet.

Die Aktion fordert die Wiederaufnahme der Ermittlungen gegen die sieben Polizeibeamt:innen, da alle, die im Verdacht stehen, für die schweren Verletzungen von Moisés Órdenes verantwortlich zu sein, in fairen Verfahren zur Rechenschaft gezogen werden müssen. Dies bedeutet, dass das Recht auf Wahrheit, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung für diese Person, die unter anderem ein Augentrauma, ein Thoraxtrauma, eine Zahnfraktur, eine ausgekugelte Schulter und einen Nasenbeinbruch erlitten hat, gewährleistet werden muss.

Amnesty International ruft seine Unterstützer:innen dazu auf, sich mit Moisés Órdenes zu solidarisieren und erinnert den chilenischen Staat erneut daran, dass er international verpflichtet ist, Folterakte vollständig zu untersuchen und zu bestrafen.

Unter folgendem Link können Sie sich für Moisés einsetzen:

https://www.amnesty.de/mitmachen/urgent-action/chile-2023-01-18