Unsere Ko(ordinations)gruppe 2122 ist in München und Umgebung angesiedelt und koordiniert deutschlandweit die Arbeit zu Chile und Venezuela. Weitere Länder des nördlichen und südlichen Andengebietes werden von anderen Koordinationsgruppen betreut, zu denen wir in losem Kontakt stehen.
Unsere Aufgaben
- Anlauf- und Informationsstelle zu Chile und Venezuela für AI-Gruppen und Öffentlichkeit, Präsentation der AI-Anliegen in diesen Ländern in der Öffentlichkeit
- Beobachten und Dokumentieren von für die Menschenrechtslage bedeutenden Vorgängen
- Recherchieren zu Menschenrechtsverletzungen an Individuen und Gruppen
- Erarbeiten von Konzepten zur Verbesserung der Menschenrechtslage in der Region in Zusammenarbeit mit anderen Arbeitsgruppen innerhalb von Amnesty International
- Aufbau und Pflege des Dialogs mit Personen und nichtstaatlichen Institutionen (“NGO”) in der Region und solchen, die in Deutschland diesbezüglich arbeiten
- Darstellen der Arbeitsergebnisse in Form interner und externer Publikationen
- Sammeln von Informationen zur Zeitgeschichte sowie aktuellen politischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Entwicklungen im jeweiligen Land
Mitmachen
Wir sind eine recht gemischte Gruppe und freuen uns auch, wenn neue Interessenten zu uns stoßen. Für die Arbeit in einer Koordinationsgruppe ist es von Vorteil, bereits Erfahrung in der Arbeit bei Amnesty International zu haben, aber keine unbedingte Voraussetzung. Da wir im Münchener Raum eine Vielzahl unterschiedlicher Gruppen haben, hat jeder Gelegenheit, sich zu beteiligen. Regelmäßige Informationsabende geben einen Überblick über die aktuelle Arbeit der Gruppen. Bei Interesse bitte einfach hier info@amnesty-chile-venezuela.de.
Wie wir arbeiten
Materialien
- “Häusliche Gewalt in Venezuela”, Das Gesetz existiert – laßt es uns nutzen (übersetzt aus dem Englischen von der Venezuela Koordinationsgruppe, Dezember 2008), Broschüre, 55 Seiten (DIN A 4), Bezug für 6 Euro/Stück + Versandkosten, aber auch online oder als pdf: Deckblatt und Inhalt.
- “Venezuela”, Flugblatt (DIN A 4, Drittelfaltung), herausgegeben von der Venezuela-Koordinationsgruppe, Juli 2019 (gedrehte Version)
- Postkarten zur Flucht aus Venezuela, 2019, (weitere, weitere)
- Postkarte zu Chile, Gerechtigkeit für die Opfer von Polizeigewalt, Okt 2020
- Postkarte zu Venezuela, geschlechterspezifische Gewalt, 2022
VorderseitePeru RückseitePeru VorderseiteKolumbien RückseiteKolumbien - Steckbriefe der HSG München zu willkürlichen Verhaftungen und außergerichtlichen Hinrichtungen in Venezuela im Jan 2019
Link Liste
Wer ist Amnesty International?
Am Anfang von Amnesty International steht ein Trinkspruch: Zwei portugiesische Studenten stoßen in einem Café in Lissabon auf die Freiheit an. Doch in den Sechzigerjahren herrscht in Portugal eine Diktatur, die keine Kritik duldet – die Erwähnung des Wortes „Freiheit“ ist verboten. Die zwei Studenten werden festgenommen und später zu sieben Jahren Haft verurteilt.
1.500 Kilometer entfernt fährt der 39-jährige Anwalt Peter Benenson im November 1960 mit der Londoner U-Bahn in seine Kanzlei, als er in der Zeitung eine Meldung über das Urteil gegen die beiden Portugiesen liest. Es ist nicht das erste Mal, dass er erfährt, dass Menschen wegen ihrer Gesinnung verfolgt und eingesperrt werden. Doch die Meldung aus Lissabon geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Benenson will nicht mehr länger über solches Unrecht lesen, er will etwas tun. Er weiß nur noch nicht, wie. Aufgewühlt läuft er durch die Straßen Londons. In der Kirche St. Martin in the Fields kommt ihm der Gedanke:
“Wenn eine einzelne Person protestiert, bewirkt das nur wenig, aber wenn es viele Leute gleichzeitig tun würden, könnte es einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.”
Am 28. Mai 1961 veröffentlicht er in der Zeitung „The Observer“ den Artikel „The Forgotten Prisoners“, der mit den Worten beginnt: „Schlagen Sie Ihre Zeitung an irgendeinem beliebigen Tag auf, und Sie werden eine Meldung aus irgendeinem Teil der Welt lesen: Ein Mensch ist eingekerkert, gefoltert, hingerichtet worden, weil seine Ansichten oder religiösen Überzeugungen nicht mit denen der Regierung übereinstimmen.“ Benenson fordert die Leserinnen und Leser auf, mit Appellschreiben öffentlichen Druck auf die Regierungen zu machen und von ihnen die Freilassung politischer Gefangener zu fordern. Dieser “Appeal for Amnesty” ist der Beginn von Amnesty International.
Die Resonanz ist überwältigend. 30 große Zeitungen in verschiedenen Ländern drucken den Artikel nach. Allein in den ersten Wochen melden sich mehr als Tausend interessierte Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Im Juli 1961 wird beschlossen, die ursprünglich auf ein Jahr angelegte internationale Kampagne in eine feste Organisation zu verwandeln. Am Ende des Jahres gibt es Sektionen in West-Deutschland, Großbritannien, Irland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Schweden, Norwegen, Australien und den USA. Im September 1962 wird auf dem internationalen Treffen in Brügge endgültig der Name “Amnesty International” für die noch junge Organisation festgelegt.
Heute ist Amnesty eine weltweite Bewegung, die in über 150 Ländern vertreten ist. Über sieben Millionen Mitglieder, Unterstützerinnen und Unterstützer sowie Aktivistinnen und Aktivisten setzen sich dafür ein, dass auch 50 Jahre nach Benensons Appell die politischen Gefangenen dieser Welt nicht vergessen werden.
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